Lawrence Weiner
A Second Quarter
Am 10. Dezember 1975 fand in Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm die Erstaufführung von Lawrence Weiners Film A Second Quarter im Kino KLICK in der Windscheidstraße statt. Der 90-minütige Farbfilm war mit finanzieller Unterstützung des Berliner Künstlerprogramms während seines einjährigen Aufenthalts in Berlin entstanden, für die Kinematografie war Helmut Wietz verantwortlich. Der „Ort“ des Films (Berlin) ist der Katalysator für seine „Aktion“ (die Arbeit). Die rezitierten Texte befassen sich mit Barrieren und Grenzen, physikalischen und geophysikalischen Phänomenen. Die Figuren (Beatrice Conrad Eybesfeld, Hans Düttmann, Coosje Kapteyn, Tony Long und Kirsten Vibeke Thueson) übersetzen, zählen und rezitieren. Eine weitere Vorführung fand am 2. April 1976 im Rahmen der Filmtage des Berliner Künstlerprogamms in der Akademie der Künste (West) statt.
Lawrence Weiner (geb. 1942 in der Bronx, New York, gest. 2021) kam im Januar 1975 auf Einladung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD (BKP) nach Westberlin. Mit seiner Declaration of Intent – 1. Der Künstler kann das Werk herstellen. 2. Das Werk kann angefertigt werden. 3. Das Werk braucht nicht ausgeführt zu werden. – gilt Weiner als einer der wichtigsten Vertreter der US-amerikanischen Konzeptkunst. Sein 1968 erschienenes erstes Buch Statements gilt als eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit zur Konzeptkunst. In den frühen 1970er Jahren wurden Wand-Text-Installationen Weiners bevorzugtes Medium. Daneben experimentierte er mit Video, Film, Audio, Performance und publizierte etliche Künstlerbücher, Plakate, Multiples und Grafiken.